Normale monofokale Intraokularlinsen bilden einen scharfen Fokus auf der Netzhaut ab und ermöglichen somit ein klares Sehen in einer Distanz. Dies kann zum Beispiel in die Ferne oder auch in die Nähe der Fall sein. Je weiter entfernt das Objekt von dieser Zieldistanz ist, desto unschärfer wird das Bild auf der Netzhaut abgebildet. Die neue Generation von Linsen haben einen verlängerten Fokus und ermöglichen somit nicht nur eine ausgezeichnete Sehschärfe in die Ferne, sondern auch in der intermediären Distanz. Diese sogenannten EDOF Linsen (engl. extended depth of focus) sind im Prinzip spezielle monofokale Linsen und eignen sich praktisch für alle Patienten, so auch für jene, die aufgrund von Vorerkrankungen, zum Beispiel bei altersbedingter Makuladegeneration, nicht optimale Kandidaten sind für multifokale Linsen. Autofahren ist das klassische Beispiel wo eine EDOF Linse perfekt zum Tragen kommt. Sie ermöglicht eine gute Sicht in die Ferne, aber auch das problemlose Ablesen des Tachos. Auch andere Beispiele können hier aufgeführt werden: Golfen, Ablesen der Uhr oder Schminken sind nur einige von vielen. Da es sich um monofokale Linsen handelt, gibt es praktisch keine Nebeneffekte wie Halos und sog. Ghosting, die gelegentlich von Patienten berichtet werden, die multifokale Linsen implantiert bekommen haben.
Die Abbildung zeigt das Wirkprinzip von EDOF (links) und normalen monofokalen Linsen.
(Quelle: Isopure/Physiol. www.bvimedical.com)