Der Graue Star entsteht durch eine zunehmende Trübung der Augenlinse. Diese natürliche Sehverschlechterung tritt üblicherweise nach dem 60. Lebensjahr auf. Durch die Eintrübung der Linse werden die Menge und die Qualität des Lichtes reduziert, welches durch die Linse in das Auge gelangt und für das Sehen von Bedeutung ist. Die Symptome eines Grauen Stars entwickeln sich schleichend. Im frühen Stadium bemerken viele Patienten oft noch keine Beeinträchtigung der Sehkraft. Nimmt die Trübung jedoch weiter zu, werden die Symptome immer deutlicher und das Sehvermögen immer schlechter. Unbehandelt kann ein Grauer Star zur Erblindung führen.
Abbildung 1: Schematische Darstellung des Grauen Stars
Presbyopie und Katarakt können auch in Kombination mit einer Hornhautverkrümmung auftreten.
Eine Hornhautverkrümmung ist eine häufig vorkommende Fehlsichtigkeit des Auges, verursacht durch eine unregelmäßige Krümmung der Hornhaut. Liegt kein Astigmatismus vor, ist die Hornhaut regelmäßig wie ein Uhrglas aufgebaut. Wenn die Hornhaut jedoch ungleichmäßig gekrümmt ist, trifft das einfallende Licht nicht richtig auf die Netzhaut. Die Folge ist ein verschwommenes Sehen in allen Entfernungsbereichen. Oft fällt es Menschen mit einem Astigmatismus schwer, kontrastarme Objekte zu unterscheiden. Auch können sich optisch ähnelnde Buchstaben wie H, N und M, leicht verwechselt werden.
Bereits 1 Dioptrie Astigmatismus reduziert Ihre Sehschärfe um 30%. Normalerweise wird eine Hornhautverkrümmung durch eine Brille korrigiert. Sie kann aber auch, im Rahmen einer Presbyopie- oder Katarakt-Operation, durch sogenannte torische Intraokularlinsen ausgeglichen werden, welche die unterschiedlichen Krümmungen der Hornhaut kompensieren.
Beide Augen werden auf scharfe Sicht in der Ferne korrigiert
Bei dieser Alternative sehen Sie in der Ferne am schärfsten. Diese Korrekturmethode eignet sich für Tätigkeiten wie Autofahren bei Tag und Nacht, Fernsehen, Kinobesuche und Sport. Sie müssen jedoch eine Brille tragen, um in der Nähe und im Zwischenbereich scharf zu sehen, also beim Lesen, Arbeiten am Computer, Kochen, Ablesen der Zeit von einer Armbanduhr, Schminken, Rasieren oder Handwerken. Es kann sein, dass Sie später weitere Brillen benötigen, auch wenn Sie sie nicht für das Sehen in der Ferne brauchen.Beide Augen werden auf scharfe Sicht in der Nähe korrigiert
Bei dieser Korrekturmethode sehen Sie in der Nähe am schärfsten, d.h. zum Lesen. Sie müssen jedoch eine Brille tragen, um in der Ferne und im Zwischenbereich scharf zu sehen.Ein Auge wird für die Ferne und eines für die Nähe korrigiert (sog. Monovision)
Bei dieser Variante wird ein Auge auf die Ferne scharf eingestellt (in der Regel das dominante Auge) und das andere Auge auf die Nähe. Diese Alternative ist jedoch nicht für jeden Patienten optimal, da nicht alle Patienten zwei unterschiedlich eingestellte Augen vertragen und zwischen den beiden Augen wechseln können.
Bifokale Intraokularlinsen teilen das Licht in zwei unterschiedliche Fokuspunkte auf; einen für die Sicht in der Nähe und einen für die Sicht in der Ferne. Sie korrigieren also sowohl die Nah-, als auch die Fernsicht, fokussieren aber nicht auf den Zwischenbereich. Dieser ist jedoch für viele alltägliche Tätigkeiten wie das Arbeiten am Computer, das Kochen oder das Einstecken eines Schlüssels in ein Schlüsselloch erforderlich. Mit dieser Linse fällt nur ein kleiner Teil des Lichtes auf den Zwischenbereich. Aus diesem Grund ist die Sicht weniger scharf, wenn sich Objekte in der Reichweite eines Armes (dem Zwischenbereich) befinden.
Es kann also bei manchen Tätigkeiten wie dem Arbeiten am Computer eine Brille zur Unterstützung erforderlich sein. Mit der Linse ist die Sicht in der Nähe (32 bis 39 cm) gut, kann jedoch von der Helligkeit abhängen. Bei Bedarf wird empfohlen, beim Lesen eine Leselampe einzuschalten.